UNESCO-Weltkulturerbe
Die Wachau ist ein Tal von nur etwa 33 km Länge, ihre von Steinterrassen geprägte Landschaft, die burgenbefestigten Berge, ihre Wein- und Obstkulturen, ihr besonderer Pflanzen- und Tierreichtum sowie ihr Brauchtum ist einzigartig in Europa. Daher wurde die Wachau auch zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.
Bereits seit Jahrhunderten betreiben die Menschen in der Wachau Weinbau. Urgesteinsböden, Donauterrassen und das spezielle Klima der Wachau üben großen Einfluss auf die hohe Qualität der Weine aus.
Boden und Geologie
Die Böden der Wachau zeigen trotz des geographisch geringen Ausmaßes vielfältige Ausprägungen. Die Besonderheit der Wachauer Landschaft entstand, weil sich die Donau durch hartes, kristallines Urgestein seinen Weg bahnen musste. Diese ältesten Gesteine Österreichs, die „Böhmische Masse“, sind der verbliebene Sockel eines uralten Gebirges. Gföhler Gneis und Paragneise der Wachau waren ehemals Tiefengestein bzw. Sedimente, die sich unter großem Druck und Hitze im Erdmantel verändert haben und nun die Basis der Wachauer Böden bilden. Gneise sind quarzreich und besitzen auch Anteile an Mineralen wie Glimmer und Feldspat. Weine von Rieden dieser Böden zeichnen sich durch exakte mineralische Noten und eine elegante Frucht aus.
Das Klima in der Wachau
Die Wachau liegt als Engtal zwischen den Höhen des Waldviertels (700 – 1000 m) und des Dunkelsteiner Waldes (500 – 700 m). Durch das eingesenkte Engtal der Donau ist das Tal gegen Norden und Westen abgeschirmt und klimatisch besonders begünstigt: ähnliche Klimaverhältnisse gibt es erst wieder viel weiter südlich, wodurch sich auch eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt hier entwickelt hat. Dies ist auch der Grund dafür, dass sich Weinbau schon sehr früh als dominierende Bewirtschaftung etabliert hat, zusätzlich auch durch die hier vorhandenen Urgesteinsverwitterungsböden.
Das spezielle Klima der Wachau übt großen Einfluss auf die hohe Qualität der Weine aus, wobei zwei Großklimazonen das lokale Klima beeinflussen:
Vom Westen dringt atlantisch geprägte Luft ein, die dem Klima der Wachau den gemäßigt-kontinentalen Charakter verleiht: kalte Winter und heiße, trockene Sommer. Große Hitzestaus werden vom Donaustrom verhindert, dessen Wassermassen besonders im Sommer temperaturausgleichend wirken.
Vom Osten fließen warme pannonische Luftmassen in das Donautal ein und mildern das Klima besonders in der kalten Jahreshälfte. In Gunstjahren können dadurch bis in den späten November die Trauben am Stock reifen – Voraussetzung für die in aller Welt geschätzten Smaragd-Weine. Kleinklimatische Faktoren wie die würzige Waldluft vom Norden und kühle Fallwinde verstärken die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht. Besonders in den Wochen vor der Ernte fördert das die Bildung der Aromen in der Traube. Die vielschichtige frische Frucht der rassigen Wachauer Weine ist das Resultat aus diesen einzigartigen Klimaverhältnissen.